Was ist BIM (Buil­ding Infor­ma­ti­on Modeling)?

Buil­ding Infor­ma­ti­on Mode­ling ist die Bau­werks­da­ten­mo­del­lie­rung und somit ein wich­ti­ger Bau­stein für Bau­un­ter­neh­men und ihre Pla­nung auf der Bau­stel­le. BIM kommt dar­über hin­aus auch bei der Bewirt­schaf­tung von Gebäu­den zum Ein­satz. Heut­zu­ta­ge wird es per Soft­ware durch­ge­führt, Archi­tek­ten und Ver­ant­wort­li­che der Bau­un­ter­neh­men nut­zen hier­für meis­tens eine App.

Ein­satz von BIM wäh­rend der Planung

Archi­tek­ten erfas­sen mit­hil­fe der ent­spre­chen­den Soft­ware alle rele­van­ten Bau­werks­da­ten und model­lie­ren sie digi­tal, was ihre Kom­bi­na­ti­on ermög­licht. Die­se Daten wer­den in der App abge­legt und ste­hen damit auch auf der Bau­stel­le zur Ver­fü­gung. Das Bau­werk lässt sich in sei­ner vir­tu­el­len Form auch geo­me­trisch visua­li­sie­ren. Von BIM-Anwen­dun­gen pro­fi­tie­ren neben Archi­tek­ten auch Inge­nieu­re, Haus­tech­ni­ker, das Faci­li­ty­ma­nage­ment, der Tief­bau, Städ­te­pla­ner, die Geo­tech­nik sowie der Eisenbahn‑, Stra­ßen- und Was­ser­bau. Zunächst erfolgt mit­hil­fe von BIM die Ent­wurfs­pla­nung für das betref­fen­de Objekt, wobei die zeich­ne­ri­sche Umset­zung nicht mehr von Hand, son­dern mit CAD-Sys­te­men rea­li­siert wird. Die­se Daten die­nen nach ihrer Prä­zi­sie­rung als Basis für die Bau­aus­füh­rung und blei­ben wäh­rend sämt­li­cher Lebens­zy­klus­pha­sen des Gebäu­ses erhal­ten. Die­se sind:

  • Bedarfs­pla­nung
  • Ent­wurf
  • Aus­füh­rungs­pla­nung
  • Aus­schrei­bung
  • Bau­pha­se
  • Inbe­trieb­nah­me
  • Nut­zung, Umnut­zung und Renovierung/Sanierung
  • Abriss

In jeder die­ser Pha­sen benö­ti­gen die Pro­jekt­be­tei­lig­ten die BIM-Daten. Gleich­zei­tig gene­rie­ren sie selbst Daten, so die Archi­tek­ten, Inge­nieu­re und Fach­pla­ner, aber auch die Behör­den und die Bau­aus­füh­ren­den. Die­se Daten fin­den sich in einer Viel­zahl von Doku­men­ten jeweils zum aktu­el­len Sta­tus des Gebäu­des, die in das BIM digi­tal ein­flie­ßen. Hier­für nut­zen die Betei­lig­ten offe­ne oder kom­mer­zi­el­le Datenaustauschstandards.

BIM für die Kostenplanung

Buil­ding Infor­ma­ti­on Mode­ling dient der Gewähr­leis­tung von Qua­li­tä­ten durch tech­ni­sche Daten, Zeich­nun­gen und Berech­nun­gen, aber gleich­zei­tig auch der Kos­ten­er­mitt­lung gemäß DIN 276, wel­che die Ermitt­lung der erfor­der­li­chen Men­gen beschreibt. Die Basis sind hier­für die Zeich­nun­gen. BIM dient in die­sem Fall dazu, die Geo­me­trien mit mone­tär und qua­li­ta­tiv defi­nier­ten Leis­tungs­be­stand­tei­len zu ver­knüp­fen. Auf die­se Wei­se las­sen sich ein­zel­ne Men­gen­de­tails in Leis­tungs­po­si­tio­nen und kal­ku­la­to­ri­sche Teil­leis­tun­gen auf­sum­mie­ren. Pla­nungs­än­de­run­gen haben damit Aus­wir­kun­gen auf die Kos­ten­er­mitt­lung. Die Betei­lig­ten erhal­ten in so einem Fall aktua­li­sier­te Zeich­nun­gen, die mit den Fach­pla­nun­gen abzu­glei­chen sind. Der Koor­di­nie­rungs­auf­wand wird durch die BIM-Soft­ware reduziert.

BIM für die Terminplanung

Der drit­te Pfei­ler des Pla­nungs­pro­zes­ses ist die Ter­min­pla­nung. Mit­hil­fe der BIM-Soft­ware wird die­se im wei­te­ren Pla­nungs­pro­zess genau­so wie die Kos­ten- und Qua­li­täts­pla­nung immer detail­lier­ter aus­ge­ar­bei­tet. Inzwi­schen haben sich Pla­nungs­pro­zes­se durch leis­tungs­fä­hi­ge BIM-Soft­ware fun­da­men­tal ver­än­dert. Die Pro­jekt­be­tei­lig­ten kön­nen heu­te drei­di­men­sio­na­le Gebäu­de­mo­del­le mit allen rele­van­ten Infor­ma­tio­nen befül­len. Die geo­me­tri­schen Daten sind nur noch ein klei­ner Teil aller ein­zu­fü­gen­den Infor­ma­tio­nen. Die BIM-Soft­ware ermög­licht es, jedes Bau­teil durch vie­le Attri­bu­te zu beschrei­ben. Die­se sind die tech­ni­schen Daten sowie die Kos­ten- und Ter­min­pla­nungs­in­for­ma­tio­nen. Das Blatt 1 der VDI 2552 beschreibt die­sen Infor­ma­ti­ons­grad als soge­nann­tes Level of Infor­ma­ti­on, das von 0 bis 500 rei­chen kann. Bei 0 lägen gar kei­ne Infor­ma­tio­nen vor, bei 500 wären sie hin­rei­chend detail­liert für die pro­dukt­spe­zi­fi­sche Aus­schrei­bung inklu­si­ve betriebs­tech­ni­scher Eigen­schaf­ten und betriebs­re­le­van­ter Funk­ti­ons­be­schrei­bun­gen. Das Erar­bei­ten der BIM-Infor­ma­tio­nen für den Pla­nungs­pro­zess erfolgt idea­ler­wei­se in einer Cloud, auf die alle Betei­lig­ten zuguns­ten des Pla­nungs­pro­zes­ses und der Aus­füh­rung gleich­zei­tig zugrei­fen können.