Funk­tio­nen von CAD für die Bau­stel­le

Bau­un­ter­neh­men nut­zen auf der Bau­stel­le CAD-Appli­ka­tio­nen, wel­che in den letz­ten Jah­ren die Pla­nungs­ar­beit ent­schei­dend ver­än­dert haben. Die Ände­run­gen zei­gen sich schon ab der Ent­wurfs­pla­nung. Durch die drei­di­men­sio­na­len CAD-Pla­nungs­werk­zeu­ge, deren Soft­ware auch per App zur Ver­fü­gung steht, kön­nen die Aus­füh­ren­den auf der Bau­stel­le schon vor dem Bau­be­ginn das fer­ti­ge Bau­werk in sei­ner vir­tu­el­len Gesamt­heit betrach­ten und bewer­ten. Die Pla­ner legen die Details per CAD-Tech­no­lo­gie a prio­ri so exakt fest, dass sich Pla­nungs- und Aus­füh­rungs­feh­ler wei­test­ge­hend ver­mei­den lassen.

Genau­ig­keit durch die CAD-Planung

Die CAD-Pla­nung erfolgt als Makro- und Mikro­pla­nung. Die­se Plä­ne unter­schei­den sich von­ein­an­der durch ihren Genau­ig­keits­grad. Im Rah­men der CAD-Anwen­dung unter­schei­det sich das Erstel­len von Makro-und Mikro­plä­nen nur gering­fü­gig, weil die Soft­ware über eine Ska­lie­rung ver­fügt, mit wel­cher sie den Zeich­nungs­maß­stab nicht beim Zeich­nen zuweist, son­dern erst beim Defi­nie­ren des Aus­ga­be­for­ma­tes. Bau­un­ter­neh­men fin­den bei­de Pla­nungs­vor­ga­ben in einer App vor. Die Mikro­pla­nung betrifft Ein­rich­tun­gen im Gebäu­de sowie ihre räum­li­che Zuord­nung. Letz­te­re erfolgt in zwei­di­men­sio­na­len, von­ein­an­der getrenn­ten zeich­ne­ri­schen Dar­stel­lun­gen. Die Aus­füh­ren­den sehen eine Drauf­sicht und den Schnitt zu den Objekten.

CAD-Ele­men­te einer vir­tu­el­len Baustelleneinrichtung

Auch die Pla­nung der Bau­stel­le lässt sich per CAD-Soft­ware simu­lie­ren. Hier­für müs­sen die wesent­li­chen Infor­ma­tio­nen zur rea­len Bau­stel­le im Com­pu­ter vir­tu­ell abge­bil­det wer­den. Die Pla­ner wen­den dabei stan­dar­di­sier­te REFA-Sym­bo­le an. Die Ein­rich­tungs­pla­nung der Bau­stel­le betrifft bei­spiels­wei­se den Kran­ein­satz­plan. Krä­ne sind die bedeu­tends­ten Trans­port­mit­tel auf jeder Bau­stel­le beim Hoch- und Indus­trie­bau. Für die Bau­stel­len­ein­rich­tung nutzt man über­wie­gend Turm­dreh- und Fahr­zeug­kra­ne. Sie gewähr­leis­ten den opti­mier­ten Trans­port von Bau­stof­fen, wes­halb die Wahl des Kran­typs ent­schei­dend ist. Sie erfolgt anhand der maxi­mal nöti­gen Hub­leis­tung in Ton­nen und anhand der Auf­stell­mög­lich­kei­ten von Kra­nen. For­meln für die Kran­pa­ra­me­ter las­sen sich in die CAD-Soft­ware über­füh­ren, um die Auf­stel­lung und den Ein­satz der Trans­port­mit­tel visu­ell dar­zu­stel­len. Neben der num­me­ri­schen Berech­nung wer­den auch Nomo­gram­me für die Berech­nung der Dimen­sio­nie­rung ver­wen­det. Die stra­te­gi­sche Posi­tio­nie­rung von Kra­nen auf der Bau­stel­le ergibt sich aus Min­dest­ab­stän­den zu Gebäu­den, den Kri­te­ri­en für die Fahr­be­rei­che, der Höhen­ent­wick­lung des Krans und den Stand­ort­be­din­gun­gen. Sicher­heits­ab­stän­de sind eben­falls festzulegen.

Erwei­te­rungs­mög­lich­kei­ten der CAD-Anwendungen

Die Pla­nungs­si­tua­ti­on stellt sich in der Bau­pra­xis aus unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven dar. In der Ent­wurfs­pla­nung ver­wen­det man ver­mehrt räum­li­che Pla­nungs­werk­zeu­ge, in der Aus­füh­rungs­pla­nung wie­der­um vor­ran­gig 2D-Tech­no­lo­gien. Für bei­de Berei­che hat sich die Ver­wen­dung von CAD-Sys­te­men inzwi­schen als Stan­dard durch­ge­setzt. Sie bie­ten drei wesent­li­che Vorteile:

  • #1 ein­fa­che Reproduzierbarkeit
  • #2 schnel­le Änderungsmöglichkeiten
  • #3 ein­fa­che Dis­kus­si­on von Alternativen

Soll­ten CAD-Plä­ne auf Papier benö­tigt wer­den, las­sen sie sich schnell über Plot­ter (Groß­for­mat­dru­cker) aus­ge­ben, was die Arbeits­ab­läu­fe erleich­tert. Die bis­he­ri­gen 2D-Pla­nungs­werk­zeu­ge wer­den inzwi­schen suk­zes­si­ve per CAD in 3D-Pla­nun­gen über­führt, wel­che die räum­li­che Pla­nung erleichtern.

CAD-basier­te Pla­nung der Prozessvorbereitung

Die Arbeits- bzw. Pro­zess­vor­be­rei­tung erfolg­te bis­her mit 2D-Pro­gram­men wie Auto­CAD Ver­si­on 2002 von Auto­desk. Der Ablauf sah so aus, dass die Bau­stel­le mit Lini­en, Flä­chen und Schraf­fu­ren als zwei­di­men­sio­na­ler Plan mit dem CAD-Pro­gramm erzeugt wur­de. Dar­aus lei­te­te der Arbeits­vor­be­rei­ter das Kon­zept für tech­ni­sche Anfor­de­run­gen und die Ver­fah­rens­tech­no­lo­gie ab. Die zwei­di­men­sio­na­le Pla­nung hat aller­dings den Nach­teil, dass sie nur Tei­le rich­tig dar­stel­len kann. Drauf­sicht und Schnitt sind durch ihre unab­hän­gi­ge Erstel­lung inkon­sis­tent. Inzwi­schen gibt es Modu­le für die 3D-CAD-Pla­nung, die bestimm­te frü­he­re Feh­ler­quel­len aufheben.