Was macht ein Bauunternehmen?
Ein Bauunternehmen erbringt als Firma der Bauwirtschaft Leistungen, die direkt dem Hoch- oder Tiefbau zugerechnet werden bzw. insgesamt der Herstellung von Gebäuden, ihrer Instandsetzung und Instandhaltung, ihrer Änderung oder letzten Endes ihrer Beseitigung (dem Abriss) dient.
Bauunternehmen als Auftragnehmer
Die Firmen der Bauwirtschaft arbeiten auf dem Grundstück ihres Auftraggebers. Sie können Ausführungsleistungen, Planungen, die nötige Logistik und weitere baubezogene Leistungen übernehmen. Nach dem Umfang Ihrer Leistungen unterteilt man die Baufirmen nach
- Fachunternehmer (für ein Gewerk zuständig),
- Generalunternehmer (für alle Gewerke zuständig) oder
- Totalunternehmer (für alle Gewerke und zusätzlich für die Planung zuständig).
Darüber hinaus gibt es Subunternehmer, die für eine andere Firma (den General- oder Totalunternehmer) tätig werden. Ein Generalübernehmer erbringt keine eigenen Bauleistungen, sondern lässt das Bauwerk durch beauftragte Unternehmen (Subunternehmer) erstellen. Wenn er die Planung übernimmt, ist er ein Totalübernehmer. Bauträger und ‑unternehmen sind voneinander zu unterscheiden. Die Bauträger (Bauentwickler) lassen auf ihrem eigenen Grundstück Bauleistungen von Baufirmen ausführen.
Organisation und Führung von Bauunternehmen
Die Organisationsstruktur kann sehr komplex und mit dem Planungsbüro verzahnt sein, falls die Baufirma die Planung nicht selbst übernimmt. General- und Totalunternehmer müssen mit allen beteiligten Fachunternehmern verbunden sein. Dies erfolgt mithilfe einer Software, die auch über eine App angesteuert werden kann. Sie enthält alle Zeichnungen und Daten für einzelne Projekte inklusive des Bautagebuchs. Die beteiligten Fachunternehmer bzw. einzelnen Gewerke können sich damit direkt auf der Baustelle per App über den Stand der Projekte informieren, den eigenen Fortschritt vermerken und innerhalb der Software kollaborativ für andere Beteiligte sichtbar machen sowie die Organisation der Projekte inklusive Materialanforderungen und Zeitabstimmung etc. untereinander abstimmen. Die Führung einer Baufirma hat in der Regel eine Person mit der Qualifikation eines Meisters oder Bauingenieurs inne. Ein Bauhandwerksbetrieb muss einen handwerklichen Betriebsleiter mit entsprechender Ausübungsberechtigung beschäftigen. Solche Mitarbeiter sind:
- Maurermeister
- Betonbaumeister
- Straßenbaumeister
- Bauingenieure
In Deutschland zählt man im Jahr 2021 rund 15.000 Unternehmen der Baubranche mit 20 oder mehr Beschäftigten.
Aufgaben im Bauwesen
Die Aufgaben sind die Errichtung von Bauwerken, und zwar entweder Straßen, Tunnel, Kanäle und ähnliche Anlagen im Tiefbau oder Häuser, Türme, Brücken etc. im Hochbau. Bauwerke gelten definitionsgemäß zu den Immobilien, weil sie unbeweglich und mit dem Grund fest verbunden sind, allerdings stellen Baufirmen auch Bauwerke her, die nutzungsbedingt bewegliche Bauwerksteile haben. Dabei könnte es sich um ein Drehrestaurant oder Drehhaus, ein Schiffshebewerk oder eine nicht temporäre Achterbahn handeln. Das deutsche Baurecht definiert Bauwerke als bauliche Anlagen mit einer konkreten Bestimmung in der jeweiligen Landesbauordnung. Landschaftsbestandteile wie Abgrabungen und Aufschüttungen gehören meistens auch dazu. Bauwerke entstehen grundsätzlich durch die Tätigkeit der Baufirma, die eine dauerhafte Konstruktion auf einem Baugrund errichtet, der in dieser Phase zur Baustelle wird.