Was gehört zu einer Baustellendokumentation?
Die Baustellendokumentation erfasst Entscheidungen, durchgeführte Leistungen, Absprachen, entdeckte Mängel und weitere wesentliche Ereignisse. Sie dient dem Nachweis der Bauleistungen und unter Umständen der späteren Rekonstruktion von Sachverhalten. Mittel sind hierfür das Bautagebuch, Tagesberichte sowie Besprechungs- und Begehungsprotokolle.
Bedeutung der Baustellendoku
Die umfangreiche Dokumentation aller Vorgänge und Abläufe auf der Baustelle ist besonders dann wichtig, wenn es nach dem Bauabschluss zu Streitigkeiten kommt. Versteckte Baumängel können auch Jahre später noch entdeckt werden. Häufig weisen die beteiligten Firmen die Verantwortung von sich. Sie ist auch nicht immer leicht festzustellen, weil die Gewerke ineinandergreifen. Durch eine sorgfältige Dokumentation lässt sich Klarheit schaffen. Ansonsten könnten manche der Streitigkeiten vor Gericht landen, wo es dann um sehr viel Geld geht. In einigen Fällen geschieht dies dennoch, allerdings oft, weil auf der Baustelle nicht gründlich genug dokumentiert wurde. Daher sind Baufirmen gehalten, alle erforderlichen Aufzeichnungen vor allem im Bautagebuch mit größter Sorgfalt zu führen. Wichtig zu wissen: Eine gesetzliche Pflicht zur Dokumentation besteht für die Gewerke nicht, sondern nur für HOIA-Vertragspartner. Das sollte dennoch niemanden davon abhalten, sorgfältig zu dokumentieren, was heutzutage nicht mehr allzu schwer ist: Es existiert hierfür eine leistungsfähige Software mit passender App, sodass direkt auf der Baustelle die betreffenden Vorgänge eingetragen werden können. Mängel lassen sich auch per Foto dokumentieren, welches der Anwender dann direkt ins digitale Bautagebuch laden kann.
Dokumentationspflicht für Partner mit HOIA-Abrechnung
Die HOIA („Honorarordnung für Architekten und Ingenieure“) verlangt eine Dokumentation der Leistungen allein schon wegen der Abrechnung der vollendeten Leistungsphasen. In Österreich ist diese bei Verträgen auf Basis der ÖNORM B 2110 verpflichtend. Daher müssen Bauleiter, Architekten und Ingenieure die Baustellendokumentation durchführen. Sie nutzen heute hierfür obligatorisch eine Software für ein digitales Bautagebuch mit verbundener App. Grundsätzlich ist auch die Variante auf Papier erlaubt, sie gilt aber inzwischen als wesentlich unkomfortabler. Das digitale Bautagebuch lässt sich direkt auf der Baustelle vervollständigen. Die eingesetzte spezielle Bausoftware ist perfekt auf das Geschehen am Bau abgestimmt.
Lückenloses Führen der Baustellendokumentation
Für das lückenlose Führen der Dokumentation haben sich spezielle Formen für das Baugewerbe fest etabliert. Die zu erfassenden Daten umfassen unter anderem:
- Objektbezeichnung mit Adresse
- Auftraggeber
- beteiligte Unternehmen und ihre Arbeitskräfte
- auszuführende bzw. ausgeführte Bauschritte
- Start- und Abschlusstermine für einzelne Leistungen
- Vereinbarungen, hierzu durchgeführte Besprechungen
- verwendetes Material und Bauteile
- Leistungsfortschritte
- Verzögerungen und Unterbrechungen mitsamt den Gründen dafür
- festgestellte Mängel
- Witterungsverhältnisse
- Prüfungen und Messungen
- Besonderheiten (Ereignisse mit Einfluss auf den Bau)
Die Führung der Dokumentation sollte täglich erfolgen, um wichtige Details zeitnah und unkompliziert erfassen zu können. Dazu gehören nicht nur der Baufortschritt oder die Materialien und Beschäftigten, sondern beispielsweise auch die Witterung. Handwerkern ist zu empfehlen, einen Bautagesbericht zu führen, der ebenfalls unter anderem das Wetter, das Material und die Geräte, die Arbeitskräfte, den Arbeitsfortschritt und Besprechungen erfasst. Im Tagesbericht tauchen nur eigene Leistungen auf.